Fußwurzelknochen eines Riesenhirsches

Fossil des Monats Februar 2019

Fußwurzelknochen eines Riesenhirsches

Megaloceros giganteus (Blumenbach, 1799)
Pleistozän (Würmschotter), ca. 15.000 Jahre
SNSB-BSPG 2018 I 196

Bei dem Fossil von der Roseninsel im Starnberger See handelt es sich um den Fußwurzelknochen eines Riesenhirsches, der während des Eiszeitalters, zwischen ca. 400.000 – 11.700 Jahren vor Heute, in Eurasien und Nordafrika verbreitet war. In Sibirien lebten Riesenhirsche sogar noch bis vor ca. 7.600 Jahren. Ihre Geweihschaufeln erreichten bis 4 m Spannweite, die Körpergröße entsprach etwa der des heutigen Elches. Untersuchungen des Erbguts legen eine Verwandtschaft mit dem Damhirsch oder dem Rothirsch nahe. Der Knochen fand sich in eizeitlichen Geschieben (Moränen-Ablagerungen), die vom Gletscher von Süden her antransportiert wurden. Wenn dieses Fundstück auch nicht so spektakulär ist, wie die kompletten Riesenhirschskelette aus Irland, die in vielen Museen weltweit ausgestellt sind, so auch im Paläontologischen Museum und im Jagdmuseum in München, so ist es doch ein eindeutiger Nachweis für das Vorkommen der Art im Bayerischen Alpenvorland.

Das Faltblatt mit ausführlichen Informationen zum Fossil des Monats steht wie immer auf der Webseite der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie als PDF-Datei (421 kB) zum Download bereit.

Fossil des Monats ist eine regelmäßige Aktion des Paläontologischen Museums München. Hierbei werden jeden Monat besondere Fossilien aus dem Fundus der Staatssammlung ausgestellt und von Wissenschaftlern der Staatssammlung und dem Lehrstuhl Paläontologie und Geobiologie eingehend in Begleittexten und einem Faltblatt erläutert. Die Freunde der Bayerischen Staatssammlung für Geologie und Paläontologie München e.V. unterstützen diese Aktion.