Seelilie

Fossil des Monats März 2019

Muschelkalk-Seelilie

Encrinus liliiformis Lamarck, 1801

SNSB-BSPG 1986 XV 94, SNSB-BSPG 2019 I 2

Die zu den Stachelhäutern gehörenden Seelilien (Crinoidea) waren eine in der Erdgeschichte verbreitete und erfolgreiche Gruppe meeresbewohnender Tiere. Die meisten Seelilienarten sind mit einem Stiel am Meeresboden befestigt, an deren oberem Ende sich ein Kelch mit Armen und Fortsätzen befindet, die zur Nahrungsaufnahme dienen. Nach dem Tode zerfallen Stachelhäuter schnell in ihre kalkigen Skelettelemente. Seelilien-Reste können gesteinsbildend auftreten. Derartige Crinoidenkalke bestehen meist aus einzelnen Stielgliedern, die schon früh in der Erforschungsgeschichte der Paläontologie Beachtung fanden. So beschrieb der Gründervater der heutigen Geowissenschaften – Georgius Agricola (Georg Bauer) im Jahre 1546 erstmals die im Volksmund als „Rädersteine“ bekannten Crinoiden-Stielglieder von Encrinus liliiformis, und nannte sie „Trochiten“. Unser Fossil des Monats März stammt aus dem oberen Muschelkalk (Mittlere Trias, ca. 240 Mio. Jahre) von Süddeutschland.

Das Faltblatt mit ausführlichen Informationen zum Fossil des Monats steht wie immer auf der Webseite der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie als PDF-Datei (273 kB) zum Download bereit.

Fossil des Monats ist eine regelmäßige Aktion des Paläontologischen Museums München. Hierbei werden jeden Monat besondere Fossilien aus dem Fundus der Staatssammlung ausgestellt und von Wissenschaftlern der Staatssammlung und dem Lehrstuhl Paläontologie und Geobiologie eingehend in Begleittexten und einem Faltblatt erläutert. Die Freunde der Bayerischen Staatssammlung für Geologie und Paläontologie München e.V. unterstützen diese Aktion.